Öko-Bekleidungskollektion und InterBridge

Die Designabteilung der Fakultät für Textiltechnik der Technischen Universität Liberec präsentiert eine innovative Verbindung von Ästhetik, Funktionalität und ökologischer Verantwortung in der Ausstellung zum Projekt „Öko-Bekleidungskollektion” in der Galerie N. Die Ausstellung findet vom 5. bis 19. Dezember 2025 statt.

Die Bekleidungskollektion, die Wissenschaft und Kunst verbindet, wurde im Rahmen des einzigartigen Projekts „Öko-Bekleidungskollektion” entworfen und realisiert, das mit staatlicher Unterstützung der Technologischen Agentur der Tschechischen Republik im Rahmen des Programms zur Förderung angewandter Forschung und Innovation SIGMA unter der künstlerischen Leitung von Zuzana Veselá, TAČR (TQ01000450 – Öko-Bekleidungskollektion) realisiert. Im Rahmen des Forschungsprojekts entstand eine umfassende Kollektion einheitlicher Kleidung mit minimalem ökologischen Fußabdruck und hoher Anpassungsfähigkeit. Ziel ist es, neue Ausdrucksformen, Materialansätze und Konstruktionslösungen zu finden, die die Grenzen des aktuellen Modedesigns in Richtung zeitloser Nachhaltigkeit verschieben. Jedes Modell entsteht als einzigartige Verschmelzung von Mode, Wissenschaft und Kunst – als Manifest der interdisziplinären Zusammenarbeit. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.eco-clothing.cz .

Wie die Kollektion entstanden ist

Die Kollektion basiert auf umfangreichen soziologischen und materialbezogenen Untersuchungen, die sich mit der Frage befassten, warum Menschen Kleidung lieben, tragen – und warum sie sie wegwerfen. Wir haben Daten zum Nutzerverhalten mit Labortests von Textilien verknüpft und nach Antworten auf die Frage gesucht, wie man Kleidung entwirft, die gut altert. Die Ergebnisse haben wir in Schnittprinzipien, Konstruktionsdetails, Schichten und modulare Elemente übertragen. Jedes Modell der Kollektion reagiert auf eine bestimmte Erkenntnis: von pilling- und abriebfesten Materialien bis hin zu Details, die eine langfristige emotionale Bindung zwischen der Kleidung und ihrem Träger fördern.

Die Kollektion und ihre Prinzipien

Die Kollektion ist als Kapsel-System konzipiert, in dem sich die einzelnen Teile auf natürliche Weise kombinieren lassen und das Layering die Funktionalität und langfristige Nutzbarkeit fördert. Der Schnitt basiert auf den Prinzipien Zero Waste und Kinetic Garment Construction – die Kleidungsstücke berücksichtigen verschiedene Figurtypen, ermöglichen das Teilen und fördern gleichzeitig Anpassungen, einfache Reparierbarkeit und lange Nutzungsdauer sowie Zerlegbarkeit beim Recycling.

Die Materialien wurden auf der Grundlage von Labortests auf Pilling-, Abrieb-, Ausbleich- und Verformungsbeständigkeit ausgewählt. Wir bevorzugen einfarbige Stoffe, Deadstock-Materialien und No-Dye-/Low-Dye-Verarbeitungen, die einen geringen ökologischen Fußabdruck und eine hohe Recyclingfähigkeit aufweisen. Die Kollektion kombiniert daher eine achromatische Linie mit einer auffälligeren Deadstock-Reihe, die durch einen originellen Aufdruck vereint wird. Ein Schlüsselelement ist das Mikrodesign – kleine Modifikationen, Durchzüge, Schieberegler und originelle Texte, die die Personalisierung und die emotionale Bindung zum Kleidungsstück fördern. Untersuchungen bestätigen, dass gerade die emotionale Bindung die Lebensdauer von Kleidung mehr verlängert als die meisten technischen Parameter – daher ist die Arbeit mit Details und Geschichten eine der zentralen Innovationen der Kollektion. Die Kollektion verbindet somit ästhetische Beständigkeit, funktionale Variabilität und bewährte Langlebigkeit. Das Ergebnis ist eine umfassende Garderobe für verschiedene Situationen, Jahreszeiten und Lebensveränderungen – zeitlos, universell und sinnvoll.

Über das Projekt

Die Öko-Bekleidungskollektion ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Textilfakultät der Technischen Universität Liberec, das Design als vollwertige Forschungsmethode einsetzt. Ziel ist es, Kleidung mit langer technischer, funktionaler und psychologischer Lebensdauer zu schaffen. Das Projekt verbindet Erkenntnisse aus der Soziologie, dem Werkstoffingenieurwesen und dem experimentellen Modedesign – von innovativen Konstruktionen bis hin zur Arbeit mit Schichten, Farben und Mikrodesign. Die Bekleidungskollektion ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Designern, Material- und Konstruktionsspezialisten sowie Studenten. Sie zeigt, dass Langlebigkeit bereits beim Entwurf entsteht: in der Interaktion zwischen Material, Konstruktionslogik und Benutzererlebnis der Kleidung. Das Projekt wird von der Technologischen Agentur der Tschechischen Republik (Programm SIGMA) unterstützt und seine Ergebnisse dienen der Praxis, Lehre und Aufklärung im Bereich des nachhaltigen Modedesigns.

Team / Wer steht dahinter 

Die Öko-Bekleidungskollektion entstand durch die Verbindung zweier Fachbereiche der Textilfakultät der Technischen Universität Liberec – Bekleidungsdesign und Textiltechnik. Gemeinsam suchen wir nach einem Gleichgewicht zwischen Ästhetik, Funktionalität und Langlebigkeit von Bekleidung. An dem Projekt arbeiten Designer, Material- und Konstruktionsexperten, Technologen und Studenten zusammen, die der Sache und den Menschen mit Respekt begegnen.

Hauptverantwortliche:

Ing. Jana Drašarová, Ph.D. – Analyse des Nutzerverhaltens und der Lebensdauer von Kleidung.

Mgr.art. Zuzana Veselá – Forschung und Entwurf von Bekleidungsdesign, Autorin des künstlerischen Konzepts.

Prof. Ing. Jakub Wiener, Ph.D. – Materialforschung, Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit. 

 An dem fachlichen Teil des Projekts war ein Team der Abteilung für Materialtechnik und der Abteilung für Textilbewertung der Textilfakultät der Technischen Universität Liberec beteiligt – Jakub Wiener, Jana Šašková und Marie Havlová. Ihre Arbeit konzentrierte sich auf die Auswahl und Optimierung von Textilmaterialien unter Berücksichtigung ihrer Funktionalität, Recyclingfähigkeit und ihres Lebenszyklus. Das Team testete die physikalischen und Gebrauchseigenschaften der Textilien, wie z. B. Pilling, Abriebfestigkeit, Farbechtheit oder Beständigkeit bei wiederholtem Waschen, und analysierte gleichzeitig die Auswirkungen der einzelnen Materialvarianten im Hinblick auf die Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA). Dank ihrer Expertise konnte die Kollektion wissenschaftliche Erkenntnisse über Nachhaltigkeit mit ästhetischen und konstruktiven Prinzipien des aktuellen Modedesigns verbinden.

Warum ist das wichtig?

Die Modebranche gehört zu den Branchen mit der größten Umweltbelastung. Das Projekt zeigt, dass es Lösungen gibt – und dass langlebige Kleidung gleichzeitig ästhetisch, funktional und technisch hochwertig sein kann. Eine längere Lebensdauer reduziert den Verbrauch, den Abfall und den CO2-Fußabdruck. Die Kollektion bietet konkrete Prinzipien, die in der Industrie, in Start-ups und im täglichen Kleidungsstil angewendet werden können.